Im Jahre 1959 gründete der Kriminalkommissar Robert Kaupp gemeinsam mit weiteren Reutlinger Kollegen einen Verein, in dem nicht nur Polizisten, sondern auch Zivilpersonen Sport treiben sollten. Auf Grund ihrer beruflichen Herkunft gaben sie dem Verein den Namen Polizeisportverein Reutlingen.
Dieser umfasste zu Beginn lediglich 3 Sparten: Judo, Karate und Schießen. Die Leitung der
Schützenabteilung übernahm Kriminalobermeister Robert Eißele als erster Oberschützenmeister.

Als Schießanlage diente der ehemalige Wehrmachtsschießstand im Markwasen, Eigentum der Bundesvermögensverwaltung, der bis zu diesem Zeitpunkt nur von der Reutlinger Polizei und den französischen Streitkräften genutzt wurde. Die Unterkunft der PSV-Schützen war am Anfang eine Baracke, die noch aus der Wehrmachtszeit stammte.

Geschossen wurde mit Polizei- und Armeewaffen, richtige Sportwaffen gab es nur vereinzelt. Da sich die Schießanlagen im Freien befanden, war die Ausübung dieses Hobbys besonders im Winter nur etwas für ganz „harte Männer“.

Zum damaligen Zeitpunkt war der PSV Reutlingen einer der ersten Vereine im Bezirk Neckar, bei dem mit sogenannten Kurzwaffen geschossen werden konnte. Viele Kurzwaffenschützen aus Kreis und Bezirk haben in dieser Zeit ihre ersten Gehversuche im Schießsport beim PSV gemacht und Erfahrungen gesammelt.

Der damalige Kreissportleiter Adolf Riedlinger, selbst aktiver Polizist und Sportschütze, organisierte beim PSV das Kreispistolenschießen, um auch Gewehrschützen an das Pistolen- und Revolverschießen heranzuführen. Zahlreiche Trophäen erinnern an diese Aktivitäten.

Anfang der 70-er Jahre nach Überwindung größter Schwierigkeiten konnte das heutige Schützenhaus, die „Schützenklause“ mit zehn 25 Meter langen Sportpistolenständen errichtet werden. Vier deutsche Behörden und sogar die Dienststellen der französischen Streitkräfte in Paris und Baden-Baden mussten ihren "Segen" dazu geben.

Ende 1979 Anfang 1980 wurde das sportliche Angebot durch den Bau von fünfzehn 10 Meter- Ständen für das Luftpistolenschießen ergänzt.

Nach wie vor benutzten die französischen Streitkräfte die ehemaligen Wehrmachtschießstände im Freien, die allerdings in der Zwischenzeit technisch auf einen neueren Stand gebracht wurden. Nach der Wiedervereinigung wurde Mitte der 90-er Jahre der Stützpunkt der französischen Streitkräfte in Reutlingen geschlossen. Die ehemaligen „Besatzer“, die längst Verbündete und Freunde waren, räumten das Gelände.

Während der gemeinsamen Nutzung des Geländes stand das Nutzungsrecht der Anlage auf tönernen Füßen, da immer noch die Bundesvermögensverwaltung Eigentümer des Geländes war, auf dem sich die PSV-Schießanlagen befanden.

Nach Abzug der französischen Streitkräfte sahen die Sportschützen einer ungewissen Zukunft entgegen. Was würde nun aus dem ehemaligen Wehrmachtsgelände werden. Nach zahlreichen Gesprächen mit der Bundesvermögensverwaltung und der Stadt Reutlingen erklärte sich diese bereit, das Gelände zu erwerben. Um die Nutzung des Geländes für den PSV zu sichern wurde 1997 ein Erbaurechtsvertrag mit einer Laufzeit von 50 Jahren mit der Stadt Reutlingen abgeschlossen. Nun stand weiteren Investitionen in die Sportstätten und die Schützenklause nichts mehr im Wege.

1997 –1998 Anschluss der Schützenklause an das öffentliche Abwassernetz. mit einem über 400 Meter langen Abwasserkanal, der in Eigenleistung gebaut wurde.
1997 –1998 Renovierung der Schützenklause und der sanitären Anlagen.
2000-2001 Sanierung 25 m Sportpistolenstände, neues Abluftsystem und neuer Schallschutz.



Oberschützenmeister / Abteilungsleiter in chronologischer Reihenfolge.

1959 bis 1996 R. Eißele
M. Döttinger
R. Epple
J. Strauss
A. Hable
J. Ziegelmüller
1996 bis 2008 Tomas Vucetic
ab 2008 Otto Rau
ab 2022 Thomas Baltzer